Rückblick auf das 3. Progress Report Meeting

Über 100 Teilnehmende haben die diesjährige interne Programmtagung in Thun besucht. Zum ersten Mal hat die Programmleitung auch Praxisvertreter eingeladen, um mit ihnen zusammen den Beitrag des NFP 66 zur technologischen und wirtschaftlichen Entwicklung der Schweiz auszuloten.

​Am 16. und 17. April trafen sich Forschende und Leitungsgruppe des NFP 66 sowie eingeladene Gäste aus Verwaltung, Industrie und Verbandswesen in Thun, um sich über den Stand der Forschungsarbeiten und erste Resultate auszutauschen.

Erste Schritte von der Forschung hin zur Umsetzung Martin Riediker, Präsident der Leitungsgruppe, forderte die Forschenden zum Auftakt der 2. Forschungsphase auf, ihre Forschungsbemühungen zu intensivieren und sich mit der praktischen Relevanz der Ergebnisse sowie mit möglichen Kommunikationswegen auseinanderzusetzen. "Forschen ist wunderbar, doch die Reise ist hier noch nicht zu Ende" – erklärte er. Forschende sollen sich den immensen Herausforderungen der Holzindustrie annehmen, marktfähige Lösungen entwickeln (die Kommission für Technologie und Innovation bietet eine Hand dazu), und sich durch Technologieexport dem globalen Markt öffnen.

Dialog entlang der Hauptthemen des NFP 66 Zehn Projekte sind bereits in der Schlussphase angelangt. Die Präsentationen dieser Projektergebnisse in vier thematischen Blöcken (für die vier Dialogfelder des NFP 66) ebneten jeweils den Weg für die darauffolgende moderierte Podiumsdiskussion mit eingeladenen Praxisvertretern.

Es sei bis heute unklar, hiess es unter den Teilnehmenden, was der Markt ausser Bau- und Brennholz an holzbasierten Produkten braucht. Unsicher ist auch die Bereitschaft der Abnehmer, den Mehrwert von Produkten aus nachhaltigen Rohstoffen zu erkennen und zu bezahlen. Welche Opportunitäten ergeben sich unter diesen Umständen für die holzbasierte Bioraffinerie und die Entwicklung holzbasierter Materialien? Die energetische Nutzung von Holz ist derweil mit anderen Risiken behaftet: Gibt es in Zukunft noch ausreichend Biomasse und sind die angewendeten Technologien genügend zuverlässig? Vor diesem Hintergrund dürfte es sich lohnen, einen Cluster zu gründen (analog zum BioEconomy Cluster in Deutschland), der diverse Akteure aus Forschung, Entwicklung und Industrie vereint und eine technologische Roadmap ausarbeitet.

Im Holzbau scheint es für die Investoren immer weniger eine Rolle zu spielen, welches Material zur Erstellung eines Gebäudes verwendet wird, solange Qualität und Funktion stimmen und das Holzgebäude auch preislich attraktiv ist. Um Holz zu einem Durchbruch im Baubereich zu verhelfen, braucht es deshalb statt neuer Normen eher Demonstrationsanlagen und Kostenmodelle, welche die Funktionstüchtigkeit und Wirtschaftlichkeit von Holzbauten beweisen.

Parallele Kurzpräsentationen mit Posters Für einen Nachmittag standen die noch laufenden Forschungsarbeiten im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. In drei aufeinanderfolgenden Diskussionsrunden wurden je sechs Projekte parallel vorgestellt und anhand von Posters diskutiert. Kaffee- und Mittagspausen sowie ein gemeinsames Abendessen für den informellen Austausch und die Netzwerkpflege rundeten das vielfältige Programm ab.